Herzlich Willkommen auf meiner Webseite!
Auf den folgenden Seiten möchte ich mich und meine Arbeit gerne vorstellen.
Besonders wichtig ist mir dem Pferd ein möglichst artgerechtes Leben zu bieten. Um dem gerecht zu werden, sollte man sich an den natürlichen Bedingungen, seiner wild lebenden Verwandten orientieren.
Die Natur als Vorbild!
Pferdehaltung ist immer ein Kompromiss, zugunsten des Besitzers. Gerade deshalb sollten wir uns Gedanken machen, wie wir dem Pferd an unserer Seite ein möglichst pferdegerechtes Leben ermöglichen können. Sowohl physische wie psychische Bedürfnisse müssen erfüllt werden, um dem Pferd ein gesundes, glückliches und langes Leben zu ermöglichen.
Die wichtigsten Grundbedürfnisse sind:
Haltung
Offenstallhaltung kommt den Bedürfnissen des Pferdes immer noch am nächsten.
Soziale Kontakte sind für das Herdentier enorm wichtig und bei Boxenhaltung meist nur sehr eingeschränkt möglich. Bei der Gruppenzusammenstellung muss allerdings auf die Verträglichkeit geachtet werden. Rasse-, Alters- und Geschlechtspezifische Unterschiede sollten berücksichtig werden, um eine harmonische Herde zusammen zustellen. Ist die Herdenkonstellation unpassend, sorgt das für massiven Stress und Unruhe in der Gruppe.
Es muss ausreichend Platz sein, damit jedes Pferd sich zurückziehen kann. Auch die Größe der Liegeflächen ist wichtig. Damit auch rangniedrige Tiere sich stressfrei ablegen können, sollte der Liegebereich zudem strukturiert sein.
Pferde sind Fluchttiere. Eine gut überschaubare Fläche, sorgt dafür, dass sie sich in ihrer Umgebung wohler fühlen, da es ihnen ermöglicht evtl. drohende Gefahren frühzeitig zu erkennen.
Auch brauchen sie Umweltreize, um geistig nicht zu verkümmern.
Pferde sind von Natur aus an tages- und jahreszeitliche Schwankungen der Umgebungstemperatur angepasst. Um entsprechendes Winterfell zu bilden, benötigt der Organismus jedoch Klimareize. Bei konstanten Stalltemperaturen bleiben die Mechanismen zum Schutz vor Kälte jedoch untrainiert und die Leistungsfähigkeit des Organismus leidet darunter.
Auch frische Luft ist für die Gesundheit essentiel. In schlecht gelüfteten Ställen werden die Schleimhäute oft von Ammoniak und Staub gereizt.
Sonnenlicht wird benötigt, um Vitamin D im Darm herzustellen. Als Steppenbewohner haben Pferde einen großen Lichtbedarf.
Ernährung
Der Verdauungsapparat des Pferdes ist auf die kontinuierliche Aufnahme von rohfaserreichem, energiearmen Raufutter ausgelegt. Ein wild lebendes Pferd verbringt bis zu 16 Stunden täglich mit fressen. Neben strukturreichem Gras gehören auch Kräuter, Laub, Wurzeln und Zweige zu einer artgerechten Ernährung.
Um den Strukturbedarf zu decken, sollte zusätzlich Stroh angeboten werden. Hierzu am Besten ein zusätzliches Heunetz mit Stroh anbieten. Stroh aus der Einstreu ist schnell mit Mist verunreinigt.
Das Pferd ist an die Aufnahme von kargem Steppengras angepasst. Unsere oft schon viel zu reichhaltigen Weiden versorgen das Pferd oft bereits mit einem Übermaß an Energie. Dies kann zur Verfettung und Krankheiten führen.
Kraftfutter sollte daher nur bei tatsächlichem Bedarf gegeben werden.
Da der Gehalt an Mineralien stark mit dem Angebot des Grundfutters schwankt, sollte regelmäßig ein geeignetes Mineralfutter angeboten werden, um den Bedarf zu decken. Auch ein Salzleckstein muss immer zur Verfügung stehen, um die Verluste durch Schwitzen auszugleichen.
Auch die Trinkwasserqualität und -menge hat großen Einfluss auf die Gesundheit des Pferdes. Tränken müssen daher regelmäßig gereinigt und auf ihre Funktion überprüft werden.
Auch die Zähne haben enormen Einfluss auf die Futterverwertung. Daher sollten regelmäßige Kontrollen erfolgen.
Das Sättigungsgefühl wird beim Pferd über die Anzahl der Kauanschläge gesteuert. Pferde haben also ein ausgeprägtes Kaubedürfnis. Die Fütterung spielt somit auch eine große Rolle für die psychische Ausgeglichenheit.
Grundsätzlich sollte alle angebotenen Futtermittel immer von hoher Qualität und hygienisch einwandfrei sein. Belastungen durch Staub, Spritzmittel, Schimmel, Bakterien und Hefen sind unbedingt zu vermeiden.
Bewegung
In freier Natur bewegen sich Pferde bis zu 60 km am Tag. Sie legen weite Strecken zurück, um die Nahrungsaufnahme zu sichern oder um Wasserstellen zu erreichen. Diese Bewegung ist jedoch nicht nur für die Deckung des Nährstoffbedarfs wichtig, sondern auch um den Stoffwechsel zu erhalten. Bei unzureichender Bewegung flacht die Atmung ab, das Herz- Kreislaufsystem wird träge, Atmungs- und Verdauungsorgane werden nicht mehr ausreichend versorgt.
Auch für die Gesunderhaltung der Beine und Hufe ist ausreichend Bewegung nötig. Gelenkknorpel werden durch Diffusion mit Nährstoffen versorgt. Fehlt Bewegung ist die Versorgung unzureichend und Abnutzungserscheinungen wesentlich größer.
Auch die Hufgesundheit ist vom Bewegungspensum abhängig. Durch Bewegung wird die Durchblutung des Hufs angeregt. Diese ist essentiel für die Hornbildung und -qualität. Übermäßig langes stehen führt zu ungleichmäßigen Belastungen im Huf und somit zu Stellungsfehlern und Deformationen.
Wildpferde halten durch den natürlichen Hornabrieb ihre Hufe im Gleichgewicht. Da unsere Pferde allerdings auch unter den besten Haltungsbedinungen nicht auf so ein hohes Maß an Bewegung kommen, ist es notwendig, dass die Hufe regelmäßig entsprechend bearbeitet werden. Zusätzlich unterstützt die Hufpumpe das Herz des Pferdes, welches in Relation zur Köpergröße und -gewicht beim Pferd relativ klein ist.
Bei der Haltung in der Box ist die Bewegung stark eingeschränkt, selbst wenn das Pferd täglich vom Reiter bewegt wird, ist dies nicht ausreichend. In der Natur bewegen sich Pferde ständig langsam beim Grasen vorwärts. Eine Stunde Training kann dies nicht ersetzen!
Um möglichst viel Bewegung zu fördern, sollten auf Auslauf und Weide Bewegungsanreize geschaffen werden. Das Konzept Paddocktrail bietet hier umfangreiche Anregungen und Ideen.
Pferde können sehr lange Kompensieren. Häufig treten die Probleme erst nach Jahren schlechter Haltung oder Fütterung auf. Ein Pferd was zum Beispiel viel gearbeitet wird, kann eine schlechte Fütterung wesentlich länger kompensieren. Stimmt es jedoch an mehreren Ecken nicht, wird es kritisch. Gesundheitliche Probleme manifestieren sich. Neben körperlichen Leiden, treten oft auch psychische Probleme auf. Diese äußern sich teilweise in Verhaltensauffälligkeiten wie Koppen, Weben usw.. An dieser Stelle gilt es, sowohl die Haltung, wie auch das Fütterungs- und Bewegungsmanagement zu überdenken. Die Verantwortung liegt bei uns!